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J U L I U S
Ausgeeggt
Holz, Bindfaden, 12 kg Asche
Bei einer Autofahrt von 100 Kilometer
und einem Benzinverbrauch von 5 l
sind es 12 kg CO2 die ausgestoßen
werden.
2016 waren die CO2-Emissionen
pro Person am Tag 24,33 kg,
pro Person im Jahr 8,88 t.
(Ohne Methan, Flurkohlenwasserstoffe,
Distickstoffoxid etc.)
2016 waren die Treibhausgas-
Emissionen
pro Person am Tag 31,12 kg
Gesamt Emissionen 2016
in Deutschland 909 Millionen t
K O N T A K T
Julius Wurst
Starnberger Str. 11
82343 Pöcking
Telefon: 08157/1455
julius.poecking@gmx.de
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T E X T E
Räume – Energie - Spannungen
Die Feinheiten der Welt sind letztendlich ihr stabilstes und prägendstes Bausystem.
Dass die Säulen der Erde nicht mächtig sind, sondern fragil balancieren, das hat Julius
schon seit vier Jahren mit seinen Skulpturen aus Naturmaterialien bewiesen. Jetzt reduziert
der Spurensucher und Konzeptkünstler auch das Abbild der Zusammenhänge: Auf Anhieb
scheinen die ästhetischen Schwarz-Weiß-Fotografien primär Licht- und Schattenspiele mit
der unübertrefflichen Präzision und Schönheit der Natur. Da schneiden Grashalme steile
Silhouetten, da wird aus den gebauten skulpturalen Körpern und ihren Details die pure
Geometrie. Die Dreierserien sind ein Plädoyer für die Schlichtheit. Wenn man genauer
schaut, wie sich die Halme auf den Bildern wiegen, dann spürt man zudem: Hier geht es –
sorgfältig beobachtet und teils arrangiert – um Räume, Energie, Spannungen. Letztlich also
um die Dinge, aus denen auch die „ganz normale“ hektische Welt aufgebaut ist. Julius
nimmt ihr die Hektik und konzentriert sich auf das, was drunter liegt.
Der Weg zur Essenz der Dinge führte ihn über die kubistische Skulptur, also die
Zerlegung und den Wiederaufbau der Form in vielen und neuen Perspektiven. Diverse
Malschulungen ließen Julius das Reduzieren auf zwei Dimensionen lernen, auf die
Farbschichten. Die Rückbesinnung auf die Skulptur – nun wesentlich spartanischer, ja fast
minimalistisch – erfolgte auch mit der Erinnerung an die jugendliche Schnitzleidenschaft.
Julius wurde zum Sammler und Erbauer eigener Räume, die sich der störenden Details
entledigt hatten. Er baut seit drei Jahren mit Ästen und Zweigen, flicht und häutet seine
Materialien, macht Untergründe sichtbar und schafft neue Verbindungen. Das Prinzip der
Innen- und Außenräume, der negativen und positiven Form ist seitdem die Basis bei allen,
auch den fotografischen Arbeiten geblieben.
Das Organische, das Julius mit unendlicher Akribie zu „Kathedralen für Grashüpfer“
oder zu porösen, aber doch stabilen, stets starken Grundformen wie das Rund
zusammenfügt, hat er neu entdeckt: Die abstrakte Seite kommt in den Fotografien zum
Tragen. Julius verlässt die Haptik und Materialästhetik, er verlässt die bewusste Einfachheit
und Normalität der Sammlerobjekte und versetzt sie in eine Gedanken- und Bildwelt, die
aus Licht und Schatten aufgebaut ist. Was immer man hier an Polaritäten auch in Sachen
Biegsamkeit und Starre zu fassen glaubt, sind letztlich nur Form und Graustufen. Julius`
Konstruktionen offenbaren durch die digitalen, aber nicht manipulierten Aufnahmen ein
strukturelles, geometrisches Innenleben. Größenverhältnisse und Zweck spielen keine Rolle
mehr. Die teils erklärenden, teils humorvollen, teils anklagenden Titel der Objekte und somit
auch alle ironischen oder engagierten Assoziationen fallen flach. Wenn er früher die
Skulpturen mit Hingabe zusammengefügt hat und dabei vollkommen im Tun aufging und „an
gar nichts mehr dachte“, filtert der Künstler jetzt die entscheidenden Prozesse, Zustände
und Blickwinkel heraus, um sie eigenständig wirken zu lassen. Damit sind Moment und
Sichtweise für immer erhalten, doch der Gattungswechsel von der Skulptur zu Fotografie
könnte auch ausgelegt werden als letzte, abstrahierende, entmaterialisierende Konsequenz
eines Konzeptualisten. Die Vergänglichkeit, die man noch in den Skulpturen thematisiert
glaubte, die aber durch die Hartnäckigkeit der Konstruktionen widerlegt wurde, wird in der
Fotografie vollends polarisiert. Somit entzieht sich Julius mal wieder den Zuordnungen und
kreiert einen eigenen Kosmos aus seiner Ideenwelt, die sich nicht mehr an Zeit und Raum
bindet – aber mit allen Gegebenheiten verbindet.
Freia Oliv